Nach Aarne und Thompson
Nach dem finnischen Märchenforscher Aarne und dem amerikanischen Volkskundler Thompson werden die Märchen im sogenannten Aarne-Thompson-Index in verschiedene Untergruppen aufgeteilt.
Die für diese Seite und den Ansatz des Erzählens im europäischen Kultiurkreis relevanten Kategorien sind: Tiermärchen, Schwänke und eigentliche Märchen (die für unsere Betrachtung von Belang sind)
Das „eigentliche Märchen“ (ordinary folktales) unterteilt sich in:
- Zauber- oder Wundermärchen
- legendenartige Märchen
- novellenartige Märchen
- Märchen von dummen Teufeln und Riesen
Weiterhin kann man in den Märchen der Gebrüder Grimm unterscheiden nach
- Schreckmärchen,
- Warnmärchen,
- Erlösungsmärchen,
- Wunscherfüllungs – und Ablösungsmärchen.
Einfache (immer wiederkehrende) Märchenmotive können an verschiedenen Orten entstanden sein. Bei Übereinstimmung gleichartiger Motivketten in den Märchen der Völker liegt eine „Wanderung“ der oral tradierten Märchen zugrunde, die sich anhand der Bewegung während der Phasen der Völkerwanderungen nachvollziehen lassen:
Die europäischen Märchen scheinen
· seit dem 9./10. Jahrhundert vor allem von keltischen Märchen beeinflußt zu sein.
· seit dem 10 Jahrhundert werden jüdische und byzantinische Einflüsse feststellbar
· seit den Kreuzzügen indische Einflüsse in sich aufgenommen zu haben
· später durch die Arabische Märchensammlung von „1001 Nacht“ bereichert worden zu sein
Entscheidend für unser heutiges Bild vom „Märchen“ wurde die Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm 1812-1815 die die mündlich überlieferten Märchen in eine fixierte Form brachten.